Sonntag, 19. August 2012

Und dann sass ich da ...

... oben beim Stall, auf dem Ausruh-und Schreibplatz, schrieb mein Manuskript zu Ende, schaute ab und zu über den Rand des Laptops und dachte: "So viel Beton findet ihr gar nicht, um mir DAS da kaputt zu bauen."



Donnerstag, 16. August 2012

Heimatlos im Schwebezustand

Es ist eigenartig. Ich befinde mich in einer Art Schwebezustand. Dabei ist eigentlich alles klar: Ich schreibe das Finale meines neuen Thrillers. Ich erledige administrative Arbeiten, kläre Lesetermine ab, bereite mich auf den nächsten Workshop vor. Ende September erscheint mein neues Buch (keine Angst, nicht der Thriller, dessen Finale ich gerade schreibe; das wäre etwas zu kurzfristig). Die Zukunftsaussichten sind gut. Mir geht es gut.

Und trotzdem habe ich meine Füsse nicht richtig auf dem Boden. Es ist, als hätten sich Dinge leicht verschoben. Vielleicht kennt ihr das Gefühl - so richtig erklären lässt es sich nämlich nicht. Mein Thriller erscheint mir zu wenig "thrillig". Aber dieses Gefühl habe ich jedes Mal im Endspurt eines neuen Buches, deshalb glaube ich nicht, dass es daran liegt. Ich glaube, was mir wirklich nahe geht und mich beschäftigt, ist das Geknatsch um die Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative, die verhindern soll, dass unsere Bergtäler total zubetoniert werden.

Seit gut zwei Jahren lebe ich zu einem immer grösseren Teil in einem Bergtal, in einem alten Haus, das sonst wohl niemand gewollt hätte (wir lieben es!). Und seit zwei Jahren schaue ich fassungslos zu, wie dieses wunderschöne Tal in einem Wahnsinnstempo zugebaut wird. Neben dem kleinen Dorf, in dem wir wohnen, ist ein zweites entstanden, eine ganze Siedlung, lieblos aus dem Boden gestampft. Beim Badesee oben, direkt am Flachmoor, ist eine neue Riesensiedlung geplant, rundum wird gebaut, was das Zeug hält, und seit die Schweizer NEIN gesagt haben zu einer weiteren Verbauung, wird gnadenlos auf Halde geplant - so als wolle man kurz vor Ladenschluss noch alles, aber wirklich alles zubetonieren. Kürzlich waren wir in Brigels, einem einst schönen Dorf in der Surselva. Da karren mehr Lastwagen die Bergstrasse hinauf und hinunter als bei einem Kieswerk-Zubringer. Und wenn wir auf dem Weg nach Hause an Flims vorbeifahren, sehen wir nichts als Bautafeln und projektierte Bausiedlungen.

Ich liebe unser Haus in den Bergen. Aber ich weiss nicht, ob ich dort bleiben will, wenn das so weiter geht. Und das lässt mich grad ziemlich heimatlos fühlen.

Auf jeden Fall verstehe ich alle, die lieber anderswo Ferien machen als in den Schweizer Bergen. Wozu auch? Agglo angucken kann man auch im Tal unten.

Dienstag, 14. August 2012

Lack of co-operation!

Und mich hinter dem Rücken von Mr. Shadrick einfach mit "non-officials" unterhalten! - was natürlich ein "illegal act" ist. Aber in Zukunft werde ich brav kuschen, sofort "co-operate" und wenn nötig unter den Schreibtisch von Mr. Patrick Shadrick kriechen und ihm die Schuhe putzen. 

This is to officially inform you that we have verified your contact inheritance file presently on my desk, and I found out that you have not received your payment due to your lack of co-operation and not fulfilling the obligations giving to you in respect to your contract inheritance payment. Secondly, you are hereby advice to stop dealing with some non-officials in the bank as this is an illegal act. After the board meeting held at our headquarters, we have resolved in finding a solution to your problem, and as you may know, we have arranged your payment through our FEDERAL RESERVED BANK in Europe, America and Asia Pacific. The total amount with is FEDERAL RESERVED BANK US$14.6 million. All Your Contact Details is Needed to enable us make payment to you.

(1) Your Full Name:
(2) Your Address where you want the payment centre to send your ATM CARD:
(3) Phone and Fax Number:
(4) Age and Occupation:
(5) Your Nearest International Air Port in your City of residence:

We shall be expecting to receive your information you have stop any further communication with anybody or office. On this regards, do not hesitate to contact me for more details and direction, and also please do update me with any new development.

Thanks for your co-operation.

Best Regards,

Mr. Patrick Shadrick
Remittance Manager
Federal Reserve Bank.
Phone Number: +44-701-296-0302

Dienstag, 7. August 2012

Momentaufnahme

Kühles Morgenwetter.
Schreibmorgen.
Schreibworkshopnachmittag.
Die Katze schläft auf dem Fenstersims.
Total entspannt und zufieden.
Beide. Die Katze und ich.
Solche Tage sind unbezahlbar.

Freitag, 3. August 2012

Eintauchen in den August

Ich war die letzten paar Tage in den Bergen und habe meinen Romanfiguren alles abverlangt. Das Manuskript steht jetzt am Anfang des Showdowns, des grandiosen Finales. Alles ist eingefädelt, die Figuren sind in Stellung gebracht. Bis Mitte August will ich das Buch zu Ende geschrieben haben. Dann bleiben mir sechs Wochen Überarbeitungszeit. Es ist nicht die erste Überarbeitung. Ich überarbeite laufend während des Schreibens, aber es wird die erste Überarbeitung an einem Text, den ich dann von A bis Z kenne. Da ich meine Bücher nicht genau plane, nehmen sie schon mal Wendungen, die selbst mich überraschen. Genau das ist mir diese Woche passiert: Ich habe eine Zusatzschlaufe eingebaut, die den ganzen ursprünglich geplanten Schluss der Geschichte ändert ... und nach Änderungen im Aufbau schreit.

Bevor ich in die Berge gefahren bin, habe ich meinen Krimi für eine Anthologie fertig geschrieben und ihm den ersten Schliff gegeben. Der Text hat jetzt eine Woche geruht und ich kann ihn mit einem frischen Blick fertig überarbeiten.

Am Montagnachmittag beginnt der Südkultur Schreibworkshop mit Jugendlichen. Ich habe einen Grobplan zusammengestellt und Ideen gesammelt. Den Montagnachmittag werde ich genauer planen, den Rest erst, wenn ich die Gruppe und ihre Bedürfnisse und Anliegen kenne.

Nicht zuletzt wird der August ein sehr aufregender Monat, weil ein Herzblutprojekt konkrete Formen annimmt. Ich sage einfach so viel: Daumen halten!