Freitag, 31. Oktober 2008

Fragen zu "Das Projekt" - Teil II

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Verarbeiten Sie in diesem Buch persönliche Erfahrungen?

Eine erste spontane Antwort: Ich schreibe Fiktion. Reine Fiktion. Also nur Erfundenes.

So einfach ist das aber nicht. Auch wenn ich keine Personen aus dem richtigen Leben eins zu eins in meine Bücher setze, so bin ich doch von meinem Umfeld beeinflusst – und auch von mir fließen Wesenszüge ein. Persönlich, im Sinne von biographisch, sind nur Kleinigkeiten. Zum Beispiel mein Musik- und Filmgeschmack. Ich liebe den Film Blues Brothers. Zur Musik gibt’s mehr in der nächsten Antwort. Und genau wie Tina habe ich mich in ein paar ziemlich coole Arschlöcher verliebt :-).

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Schnee im Oktober

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In "Schlechte Karten" schneit es Anfang November - und ich habe immer gedacht: "Na ja, nicht ganz realistisch - aber für die Geschichte muss es einfach so sein."

Die Realität hat mich überholt. Heute, 30. Oktober, 7.42 Uhr, liegt Schnee auf den Dächern und auf den Wiesen. Schnee, in dem der verletzte Jay beinahe erfroren ist. Erfrieren werde ich wohl nicht. Aber frösteln tut es mich schon.

Nachtrag: Damit wir auch Bilder haben, um Christas Kommentar (quot erat demonstrandum) zu unterstreichen, habe ich zwei Beweisstücke geschossen (für den Fall, dass es nächsten Oktober wieder schneit und es keiner so richtig glauben will):


Mittwoch, 29. Oktober 2008

Fragen zu "Das Projekt" - Teil I

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Vor ein paar Wochen bekam ich virtuelle Post von einer Lehrerin, die mit ihrer Klasse das Projekt gelesen hat und es im Literaturkurs als Bühnenstück ausprobieren möchte. Ich war begeistert und sagte herzlich gerne zu, ein paar Fragen zu beantworten. Wenn ich gewusst hätte, worauf ich mich da einlasse!

Die Fragen sind spannend und halten mich ziemlich auf Trab. Keine lässt sich in zwei, drei Sätzen beantworten, jede katapultiert mich auf eine längere Reise in mein Innerstes oder zumindest tief in meine Erinnerungen. Ich fände es schade, Euch diese Fragen und den Versuch einer Antwort vorzuenthalten, und so beginne ich heute mir der ersten Frage:

Stellen Sie sich vor, Sie wären 16 Jahre alt: Könnten Sie sich mit einer der Personen aus dem Roman identifizieren?

An dieser Frage studiere ich seit einer Woche herum – und ewig kann ich mich nicht vor einer Antwort drücken. Sie ist ein wenig peinlich: Ich weiß es nicht. Weil ich nicht weiß, was für eine Person ich heute mit 16 wäre. Wäre ich die 16-jährige von damals (ich war 1977 16 Jahre alt), dann wohl mit Tina. Wenn ich wählen könnte, welche 16-jährige ich heute wäre, hätte ich Jessies Selbstsicherheit (und ihre tolle Figur ;-)), Tinas manchmal humorvolle, manchmal schmerzhafte Selbsterkenntnis, einen Teil von Alex’ Coolness und sein Talent, das Leben voll auszukosten, und von Michael hätte ich gerne den Mut, das tiefe Empfinden – und seine Musikalität.

Vielleicht sollte man die Frage umformulieren … Mit welcher Person müsste ich mich identifizieren, wenn ich 16 Jahre alt wäre. Denn ganz ehrlich: Alle vier (fünf, wenn man Chris dazu nimmt) Hauptpersonen haben Charakterzüge, die man selber gar nicht haben möchte – dummerweise ist aber niemand von uns perfekt, und wer identifiziert sich schon gerne mit den Fehlern oder Problemen anderer Leute.

Als etwas älteres Semester könnte ich mich mit Frau Kramer identifizieren – aber nicht als 16-jährige.

Auch wenn ich die Frage nicht wirklich beantworten kann, spannend ist sie auf jeden Fall. Sie hält seit Tagen meine Hirnwindungen auf Trab und wird es wohl noch eine Weile tun.

Darf ich eine Gegenfrage stellen? Mit wem könnt Ihr Euch identifizieren?