Dienstag, 11. März 2008

Druckfahnen und Künstlerportrait



Das sind die Druckfahnen zu Buch drei. Druckfahnen? So nennt man den gesetzten Text eines Buches, bevor er veröffentlicht wird. Jeder Autor / jede Autorin bekommt diese Druckfahnen nach Hause geschickt mit dem Auftrag, den Text noch einmal gründlich durchzulesen und auf allfällige Fehler zu prüfen. Je nachdem, muss man auf einzelnen Seiten auch um eine Zeile kürzen oder eine hinzufügen.

Ich habe einen Riesenrespekt vor dieser Aufgabe. Und eine Riesenangst davor. Was ich jetzt nicht entdecke, wird gedruckt. Ob Rechtschreibefehler, fehlende Wörter, falsche Satzzeichen oder gar letzte Logikfehler. Weil ich zu dem Zeitpunkt, an dem ich die Druckfahnen lese, den Text schon beinahe auswendig kann, fürchte ich, die Fehler glatt zu überlesen. Ich weiss, dass ich diese Furcht mit anderen Autoren teile - was die Sache nicht besser macht.

Nun, ich kann vermelden, dass ich nach einem Drittel schon von allem etwas gefunden habe. Am schlimmsten war die Stelle, wo der Protagonist im T-Shirt ins Büro geht und dann mit dem Ärmel des Pullovers die Arbeitsfläche glatt wischt (autsch!). Ich kann ebenfalls melden, dass mein Mann, der "hinter mir herliest", noch Fehler gefunden hat, die ich übersehen habe.

Früher habe ich mich über Fehler in Büchern geärgert - heute verstehe ich, wie sie trotz aller Vorsicht da hineingeraten können. Ich entschuldige mich schon mal vorsorglich für alles, was wir alle übersehen haben.

Themawechsel. Heute Morgen klingelte das Telefon. Jemand wollte in Künstlerportrait machen - und es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, dass ich gemeint war. Wir haben einen Termin abgemacht und ich bin gespannt, wie das herauskommen wird (ich werde berichten).

Und zu guter Letzt noch ein Foto von meiner Lesung in Rüfenach. Die Klasse hat Personen aus dem "Blackout" gezeichnet.

Sonntag, 9. März 2008

Schullesungen im Kanton Aargau

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Was für eine Woche! Am Dienstag und am Freitag bin ich in den Kanton Aargau gefahren und habe Schulklassen besucht.

Jeder einzelne Besuch, jede einzelne Lesung war speziell und anders. Gemeinsam hatten alle den warmen Empfang und das gegenseitige Interesse aneinander.

Eigentlich wollte ich ganz viel dazu schreiben. Und schon viel früher. Aber ich bin am Freitag Abend total erkältet nach Hause gekommen (nachdem ich in Mellingen noch recht gesund in die Bahn gestiegen bin). Irgendwie haben mich die Bazillen doch noch erwischt - lange genug um mich herumgeschwirrt sind sie ja.

Deshalb nur ein paar Stichworte:
Von meiner Pampa in die Aargauer Pampa, wo es genau so schön ist, wie in meiner Pampa, nur dass die Berge fehlen. Zeichnungen von Nick, Carla, Caduff und anderen aus dem "Blackout". Schülerinnen und Schüler, die mit mir lesen, indem sie Dialogzeilen einzelner Charaktere übernehmen. Austauschgeschichten zum Weiterspinnen. Eine Geschichte, geschrieben von einer Schülerin. Spannende Fragen. Manchmal so viel, dass für das Lesen selber beinahe keine Zeit blieb. Beste Organisation von Seiten der Lehrkräfte. Viel Spass.

Es darf und kann so weiter gehen. Die nächsten Lesungen stehen nächste Woche auf dem Programm. Ich hoffe, meine Nase trieft dann nicht mehr und ich bekomme meine Augenlider etwas weiter auf als im Moment.

Samstag, 1. März 2008

Gestern Abend in Rans

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In einer gemütlichen Runde haben wir übers Schreiben geredet. Vom ersten Schritt bis zur Veröffentlichung. Von der Idee bis zum Buch.

Dabei habe ich ...

... einen spannenden Gedankenaustausch ums und übers Schreiben erlebt. Danke an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es war mir ein Vergnügen.

... einmal mehr erfahren, wie uns das Schreiben überall im Alltag begegnet: Briefe, Mails, Berichte, Reden, Leserbriefe, Tagebuch, Gedichte, Geschichten, niedergeschriebene Gedanken und vieles mehr.

... wieder einmal bewusst wahrgenommen, wie viel Kommunikation im Schreiben ist. Vergessen wir dabei all die "neuen" Medien nicht: SMS, MSN, Online-Foren, Webseiten-Plattformen wie Netlog usw. Interessant die Diskussion darüber, wie weit diese Medien unsere Kommunikation verändern.

... nach Jahren von einer ehemaligen Schülerin wieder etwas gehört. Sie konnte leider nicht kommen, hat mir aber über ihre Mutter eine Karte zukommen lassen. Schon das Photo zeigte mir, dass S. angekommen ist. Ich freue mich für dich, S., und hoffe, wir laufen uns mal wieder über den Weg.

... mit engagierten Veranstaltern zusammenarbeiten dürfen. Vielen Dank

Am Ende hat's Blumen gegeben. Und mehr. Auch dafür herzlichen Dank.


Mittwoch, 27. Februar 2008

Montag, 25. Februar 2008

Lesung Petra Ivanov

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Alles war schwarz: Der Bühnenboden, die Bühnenvorhänge, das Tuch auf dem runden Tisch und der Pullover der Lesenden. Auf dem Tisch standen ein Krug mit Wasser und ein Glas, daneben ragte der Mikrophonständer in die Höhe. Die helle Beleuchtung fing die Autorin ein. Wir konnten ihr in die Augen sehen - sie uns nicht.

Ruhig erzählte sie von ihrem Werdegang, ihrer Arbeit, die sie häufig in elende Grauzonen des Lebens geführt hat. Grauzonen, die den Redaktionen der Zeitungen nicht immer einen Artikel wert waren, weil das Thema "nicht gerade aktuell ist". Weil die Themen aber trotzdem unter den Nägeln brannten - zum Beispiel das Thema Frauenhandel - hat Petra Ivanov beschlossen, ihre Themen in Bücher zu packen, die gelesen werden. Sie hat sich für den Krimi entschieden.
"Ich musste erst einmal lernen, was es dazu braucht", erklärte sie. Die Antwort war dann ganz klar: "Eine Leiche." Wo eine Leiche ist, braucht es Ermittler usw.

Petra Ivanov recherchiert ausgiebig. Sie weiss, wovon sie schreibt - und nicht nur das: Sie schreibt gut. Verdammt gut. Nicht gehetzt oder gar actionthrillermässig, sondern eher geruhsam, aber auf eine Weise geruhsam, dass man ihr gerne durch den Text folgt. Ich hätte ihr noch viel länger zuhören mögen. Auf jeden Fall freue ich mich darauf, ihr erstes Buch zu lesen. Und ich weiss jetzt schon, dass ich dann nicht lange warten muss: Es gibt von ihr mittlerweile drei Bücher. Ich bin also ausreichend mit Lesestoff erster Güte versorgt.

Für die spannende Fragerunde am Ende ging übrigens das Licht an - damit Frau Ivonov auch uns sehen konnte.

PS: Petra Ivanov gibt auch Krimi-Schreibkurse.

Dienstag, 19. Februar 2008

Simon Chens Sandkasten-Büro

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Der erste Lacher des Tages gehörte einer guter Mail- und Schreibfreundin, die sich schon fast verzweifelt fragte, warum sie über abenteuerliche Situationen schreibt (mehr darf ich nicht verraten, aber ich kann ohne zu übertreiben sagen, dass sie sich in eine SEHR abenteuerliche Situation geschrieben hat) statt über das hundsnormale Stadtleben leicht übergewichtiger Frauen mittleren Alters. Ich weiss warum: Weil sie das genial gut kann - ich meine, das mit den Abenteuern. Und seien wir ehrlich, wer will schon von übergewichtigen Stadtfrauen lesen, die durchs Gemüse hetzten und doch nirgends hinkommen?

Der zweite Lacher gehörte Simon Chens Sandkasten-Büro, das er heute im Literaturblog beschrieben hat. Wieso sehen seine vier Schriftstellerbürordner genau so aus wie meine? Ich muss nachher gleich mal gucken, ob meine noch da sind.