Mittwoch, 30. Dezember 2015

Lernprozesse

Mein erstes eBook Regenbogenwolken ist offiziell bei verschiedenen Online-Anbietern erhältlich. Ich habe darüber gestaunt, wie einfach es war, den Text bei BoD hochzuladen und zu formatieren - und wie schnell das eBook dann erhältlich war (beim schnellsten Anbieter innerhalb weniger Stunden). Was ich aus diesem eBook-Testlauf gelernt habe: Der Preiswildwuchs von Büchern in der Schweiz treibt seltsame Blüten. So gibt es einen Online-Anbieter, der mein eBook sogar billiger verkauft als die deutschen Anbieter. Aufgrund dieser Erkenntnis habe ich mir die Preisgestaltung der Abhauen ist was für Feiglinge Printversion noch einmal genauer angeschaut.

Weniger einfach stellte sich das Setzen des Textes für Abhauen ist was für Feiglinge heraus. Ich musste - dem schöneren, flüssigeren - Satz zuliebe den Text an einigen Stellen anpassen. Nun sitzt mir die Angst im Nacken, Fehler eingebaut zu haben. Was ich daraus gelernt habe: Das nächste Mal geht der Text erst zur Korrekturleserin, wenn er fertig gesetzt ist.

Das Hochladen des Texts hat mich nebst Zeit auch ziemlich Nerven gekostet. Irgendeine Einstellung meines Browsers/meines Anti-Virenprogramms oder weiss der Kuckuck was sonst hat das einfache Hochladen mit easyPrint (dem total einfachen Programm von BoD, mit dem ich das eBook gemacht habe) geblockt. Zum Glück verfügt BoD über einen ausgezeichneten Kundenservice. Ich kann nun den Satz in der Druckvorschau anschauen und ein letztes Mal checken.

Auch in Sachen Verlag lerne ich jeden Tag dazu. Auf der pragmatischen Seite steht das Räumen des Dachbodens - um Lagerplatz für die neuen Projekte zu schaffen.

Einer der schönsten Nebenaffekte in all diesen Lernprozessen: Ich habe ganz viele neue Funktionen meines PCs kennengelernt. Und mein Computer hängt sich jetzt nicht mehr auf, wenn ich die Digicam anschliesse.

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Meine Fragen zum Tag

Weil ich blöderweise wieder einmal Leserkommentare auf 20min. gelesen habe (sollte man seiner geistigen Gesundheit zuliebe ja gar nicht tun), hier meine Fragen zum Tag:

- Wie kann man in aller Härte für die Durchsetzungsinitive einstehen und gleichzeitig HDC Fans für das - illegale - Bemalen einer Brücke bejubeln als wären sie die grössten "Sibasiacha"?
- Sind illegale Aktionen von Fans eines Schweizer Clubs Kavaliersdelikte, während die gleiche Aktion von Ausländern ausgeführt ein Grund zur Ausweisung aus der Schweiz wäre?
- Was, wenn unter den Anstreichern der Brücke Ausländer/Secondos waren? Müssen wir diese dann ausschaffen, während die Einheimischen den uneingeschränkten Jubel der Befürworter dieser Aktion entgegennehmen dürfen?


Leute, ich kann grad überhaupt nicht nachvollziehen, was da in unserem Land abgeht. Aber eins weiss ich: Das macht mir Angst - und zwar nicht wenig.

Donnerstag, 17. Dezember 2015

"Buy local" ist keine Einbahnstrasse ...

... Die Gegenfahrbahn heisst: "Sell local."

Weil ich aber - wieder einmal - die Einbahnstrassenerfahrung mache, wird es jetzt ein bisschen heftig (und lang) hier. Deshalb erst einmal eine Ausschlussklausel:

Der nachfolgende Text richtet sich ausdrücklich NICHT an Schweizer Buchhandlungen, die meine Bücher an Lager haben. Denen schicke ich einen virtuellen Blumenstrauss und bedanke mich recht herzlich.

An wen sich dieser Text richtet: Schweizer Buchhandlungen, die meine (und andere Bücher von Schweizer Jugendbuchautoren) nicht oder kaum an Lager haben.

"Buy local", kauft lokal, berücksichtigt die einheimischen Geschäfte. Das gilt nicht zuletzt für Buchhandlungen, sind sie doch einem ziemlich rauen Wind ausgesetzt. Auch ich antworte seit Jahren auf die Frage, wo man meine Bücher kaufen kann: "Im lokalen Buchladen." Und füge an: "Das ist wichtig. Wenn wir das nicht tun, wird es sie irgendwann nicht mehr geben."
 Ich weiss aus Erfahrung, dass sehr viele Buchläden meine Bücher nicht im Sortiment haben. Deshalb schiebe ich bei Lesungen eine weitere Ergänzung nach: "Es ist möglich, dass die Buchhandlung das Buch zuerst bestellen muss. Wenn ihr vorher anruft oder eine Mail mit der Bestellung schickt, müsst ihr nur einmal hin."

Nun habe ich - in nicht mehr ganz jugendlichem Übermut - mal online ein paar Schweizer Buchläden auf die Verfügbarkeit meiner Bücher getestet. So vor Weihnachten wäre es ja schön, wenn die Bücher der heimischen Autorin auch in den heimischen Läden verfügbar wären. Es ist bei diesem Check bei sehr vielen Filialen beim Konjunktiv geblieben. Beim "wäre schön".

Während andere Länder ihre Autoren feiern und stolz auf sie sind, scheint das Schweizer Jugendbuch in Schweizer Buchläden nicht viel wert zu sein. Würde ich für Erwachsene schreiben, brächte ich es vielleicht bis zum Regal "Schweizer Autoren". Aber irgendwie scheinen die Jugendbuchautoren nicht in dieses Regal zu gehören. Und auch in kein anderes wirklich zu passen. Womit wir dann halt nicht im Sortiment sind.

Okay. Dann halt. So was nennt sich freie Marktwirtschaft, das Argument ist "Angebot und Nachfrage". Aber es ist so. Dieses "Buy local" Dingens ist keine Einbahnstrasse. Die Gegenfahrbahn heisst "Sell local." Jedes Mal, wenn ich aus Schweizer Buchläden rauslaufe, die meine Bücher nicht haben, überlege ich mir, das nächste Mal bei der Lesung eine andere Antwort zu geben als die übliche. Nämlich die Autobahnantwort: "Bei Amazon." Ich habe es bis jetzt nicht gemacht. Weil es eben auch die anderen Buchläden gibt. Jene, die mich und andere Schweizer Jugendbuchautoren im Sortiment führen. Aber wenn ich so an meine Checks und Buchhandlungsbesuche denke, ist es bis zur Autobahn nicht mehr weit.

PS: Ich bin Anfang nächstes Jahr im Kanton Zürich unterwegs. 40 Lesungen bei Jugendlichen, von denen bestimmt ein paar wieder fragen werden: "Sie, wo gitt's iihri Büecher?" Ich würde extrem gerne sagen: "Im lokalen Buchladen" und dabei zumindest denken können "möglich wär's ja".

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Leben aus dem Vollen

Ich arbeite heftig an den "Regenbogenwolken". Dank hilfreicher Rückmeldungen zur Schreibweise von Wörtern mit einem Doppel-s auf FB konnte ich den Text nun provisorisch hochladen. Im Augenblick setze ich ihn. Und merke, dass alles viel langsamer geht, als ich mir das gedacht habe. Aber so langsam taste ich mich Schritt für Schritt näher an das Endprodukt heran. Dasselbe gilt für "Abhauen ist was für Feiglinge".

Heute Nachmittag ist jedoch erst einmal Lektoratsarbeit am Text von Tom Zai angesagt. Ich denke, dass ich bis um Abend fertig bin.

Und nicht zuletzt ist da die irre Adventsgeschichte, die ich für Zambo schreibe. Auch die will ein Stück vorangetrieben werden.

Erst einmal gehe ich jedoch in den Gitarrenunterricht. Auf der Liste:
- Children of the sea (Black Sabbath)
- What it's like (Everlast)
- Heart full of Pride (Perkele)
- Sultans of Swing (Dire Straits)

Und damit ihr auch etwas davon habt: Children of the sea. Hört euch diese Gitarren an!!!

Sonntag, 13. Dezember 2015

"Warum kennt man Sie nicht?"

Auch nach all den Jahren mit unzähligen Lesungen gibt es immer noch Fragen, die ich zum ersten Mal höre. Letzte Woche zum Beispiel diese da: "Warum kennt man Sie nicht?" Die Schülerin hat die Frage etwas provokanter formuliert - wahrscheinlich wollte sie meine Toleranzgrenze testen. Ich hätte das Mädchen mit einer einzigen gezielten Gegenfrage blossstellen können ("Kannst du mir drei Autoren nennen, die du kennst?"), aber ich wollte nicht. Weil die Frage nämlich einen Nerv trifft, der immer mal wieder zu glühen beginnt. Nicht nur bei mir.

Meine Antwort war zu wenig treffsicher - aber treffsicher genug, denn die Jugendlichen haben gelacht (und verstanden, was ich sagen wollte). Mittlerweile kenne ich die etwas ausgefeiltere Antwort, die ich nächstes Mal geben werde:

Weil ich nie bei "Bachelor"/"Big Brother"/"Frauentausch" mitgemacht habe. Weil ich zu alt, zu dick und zu wenig schön bin, um Miss Schweiz zu werden. Weil ich nicht als Wetterfee auf dem Dach des Fernsehstudios die Welt mit Füllwörtern zumülle. Weil ich mich nicht nackt ausziehe, um dann Eier aus meiner Vagina zu quetschen (damit wäre ich ganz offiziell "Nacktkünstlerin" und hätte Dauerpräsenz in den Medien). Und weil ich es nicht einmal geschafft habe, einen Millionär/Fussballstar zu heiraten, um mich danach halbnackt auf einem Bett räkelnd der Welt zu präsentieren.

Ich bin bloss eine olle Schriftstellerin. Und dann erst noch im Jugendbuchbereich. Damit kann man bei uns in der Schweiz kein Blumensträusschen gewinnen - nicht einmal, wenn man einen Preis für ein Buch gewinnt. Aber lesen sollen sie dann, unsere Jugendlichen, gell? Wenn sie es nicht tun, macht die Presse ein Riesentrara darum. Und fragt nach den Gründen. Schuld sind dann das Smartphone, die Social Media, die Schule, allenfalls noch das "bildungsferne Elternhaus".

Es ist so, liebe Medien: Wenn das Kinder- und Jugendbuch nicht dort stattfindet, wo gemäss Jugendlichen die coolen Leute sind - also bei euch - dann ist es auch nichts wert. In diesem Sinne empfehle ich euch den Promiartikel des Tages (samt Ex-Miss Schweiz, Ex-Bachelor, Millionärsgattin - leider, leider fehlt die Nacktkünstlerin).

Samstag, 12. Dezember 2015

Experimente

Der vertragslose Zustand tut mir unendlich gut. Ich bin motivierter und kreativer denn je. Beim Formatieren und Setzen von "Abhauen ist was für Feiglinge" hatte ich plötzlich die Idee, ich könnte doch eine meiner Kurzgeschichten als eBook herausgeben. So als Testlauf. Um herauszufinden, wie's geht. Dazu brauche ich ein Cover.

Mir ist eingefallen, wie Frau Tochter und ich kürzlich ihre alten Fotodatein durchgegangen sind und dabei ziemlich lange an einem bestimmten Bild hängen geblieben sind. Ein Bild mit einer ungeheuren Sogwirkung. Das perfekte Bild für das Cover von "Regenbogenwolken". Weil es inhaltlich und von der Stimmung her total passt. Ich habe ein wenig damit experimentiert - und finde das Resultat total schön. Nun muss ich nur noch gucken, ob ich das Cover in einer besseren Auflösung hinbekomme. Sollte eigentlich möglich sein.

Beim Spazieren heute Morgen ist mir dann noch eingefallen, dass ich den Text - der ursprünglich in "Mord in Switzerland" erschienen ist - für den deutschen Markt anpassen muss. Will heissen: Ich muss die Doppel-S durch dieses Schnörkel-S ersetzen. Dann fehlt mir nur noch der Klappentext und die Geschichte kann online gehen.

Freitag, 11. Dezember 2015

Seitenwechsel

Ich habe die Seiten gewechselt. Als Verlegerin arbeite ich zum ersten Mal als Lektorin. Ganz neu ist diese Art der Textarbeit für mich nicht. Ich habe jahrelang in verschiedenen Schreibforen Texte anderer Autoren kommentiert. Dieses Analysieren und Kommentieren habe ich immer sehr gemocht und daraus auch eine Menge übers Schreiben gelernt. Lektorieren ist eine intensive Auseinandersetzung mit einem Text - man darf darin nicht seinen eigenen Stil suchen, schon gar nicht seine eigenen Ideen verwirklichen oder durchdrücken wollen, sondern den Stil des Autors verinnerlichen und dann den Finger auf die Stellen legen, die noch nicht ganz rund oder schlüssig sind.

Petra Ivanov hat mir den Einstieg in die Lektoratsarbeit leicht gemacht. Mit einem Text, der hautnah an den Jugendlichen dran ist. Der schon auf den ersten Zeilen packt und den Leser buchstäblich auf einen Höllentripp mitnimmt. Ohne Chance auf ein Abbremsen oder Anhalten. Ein Adrenalinschub pur. Atemlos, nervenzerreibend und in seiner Konsequenz extrem beklemmend. Ein Text, der unter die Haut und mitten ins Herz geht. Mehr kann man sich nicht wünschen.

Erscheinungstermin ist der Herbst 2016. Bis dahin müsst ihr euch gedulden. Oder in der Zwischenzeit das eine oder andere Buch von Petra Ivanov lesen. Zum Beispiel das da.

Samstag, 5. Dezember 2015

Alles in der Hand, aber nicht alles im Griff

Gestern wurde es ernst. Ich habe "Abhauen ist was für Feiglinge" bei BoD angemeldet und dann mit dem Satz begonnen. Was heisst, dass ich ein paar Stunden lang serifenlose Schriften suchte, bis ich eine kostenlose Schrift fand, die passte und mir gefiel. Dann hatte ich zwei Probleme: Die Anzahl der Zeilen war nicht auf allen Seiten gleich und ich konnte die Silbentrennung nicht finden. Beides entdeckte ich nach nervendem Suchen unter "Absatz". Ich musste die automatische Verknüpfung von Absätzen aufgeben - und stiess dabei auf die Silbentrennung (Word versteckt diese Funktion unter "Absatz" - wo ist da die Logik???). Als dann der Drucker auch noch streikte, wurde es eine Weile laut (nicht nur, weil das Gerät quietschte und ächzte und trotzdem nicht druckte). 

Alles überwunden. Jetzt mache ich das, was ich auch mache, wenn der Verlag die Druckfahnen schickt: Ich kürze/ergänze Zeilen. Ob all dem Vergraben in das SP Projekt habe ich glatt alle anderen Arbeiten liegen lassen. Dabei wollte ich sie mir so schön aufteilen. Das Gute an der Sache: Es macht trotz all dem Geknorze einen riesigen Spass, weil ich neue Sachen entdecke - und weil ich alles in der Hand habe (nicht im Griff, aber in der Hand). Und wenn ich mich beschweren will, bleibt ja immer noch das Beschwerdebüro:

Freitag, 4. Dezember 2015

Was tut die eigentlich? - ein Update

Die gähnende Leere hier im Blog täuscht. Mein Leben brummt und summt.

Vom 26. Oktober bis zum 1. Dezember war ich unterwegs. 57 Lesungen wurden es schliesslich. Da bleibt wenig Zeit für andere Dinge.

Trotzdem habe ich:
- Ein Buch abgegeben, es aus dem Lektorat zurückbekommen, überarbeitet und wieder abgegeben.
- Zwischendurch Bücher gelesen (als Jurymitglied der Hansjörg-Martin-Preis Jury).
- Eine Kurzgeschichte geschrieben für Band 2 von "Mord in Switzerland".
- Mein Self Publishing vorangetrieben (SEHR langsam).
- Jede Menge Büroarbeiten erledigt.
- Ganz viele Pläne geschmiedet.

Diese Pläne setze ich nun um. Ich lektoriere den ersten Text für unseren neuen Verlag. Danach kommt der zweite. Generell steht die nächsten paar Monate der Verlag an erster Stelle. Da wartet eine Menge Arbeit! Auch das Self Publishing verfolge ich weiter - so gut es mein Zeitplan zulässt. Und dann wartet da noch eine Adventsgeschichte auf mich. Fürs Radio.

Ausserdem auf der Liste: Zwei Buchtrailer ... keine Ahnung wann. Und auch gerade keine Ahnung wie. Mein Computer zickt. Er mag meine Digicam nicht - und ich habe keine Zeit für eine Reparatur.

Ihr seht, es läuft enorm viel. Vielleicht ist es deshalb hier im Blog manchmal (zu) ruhig. 

Mittwoch, 11. November 2015

AUTILLUS am ABRAXAS

GASTBEITRAG VON AUTILLUS
(verfasst von Karin Bachmann / Fotos Karin Bachmann)

AUTILLUS (Verein Kinder- und Jugendbuchschaffende Schweiz) war auch beim 6. ABRAXAS Kinder- und Jugendliteraturfestival mit einem Stand dabei. Der war diesmal vor Zugluft geschützt direkt vor der Raben-Bar positioniert. Wer sich verpflegen wollte, konnte AUTILLUS nicht übersehen.

Alice Gabathuler und ihr Team Bettina Bellmond, Claudia Lietha und Karin Bachmann beantworteten Fragen, halfen bei den Wettbewerbsfragen und lieferten Hintergrundinformationen zu den einzelnen Werken und ihren Schaffern.

Die Wettbewerbsfrage hat die Köpfe zum Rauchen gebracht, und zwang das Publikum auf sanfte Weise, sich mit der Mitgliederliste auseinanderzusetzen. Dafür durfte man in den Büchern schmökern, stöbern, und dann das Werk seiner Wahl auf den Wettbewerbszettel schreiben.

Eine Zahl und ein Name ergaben die Lösung. Wir wollten wissen, welchen Geburtstag AUTILLUS nächstes Jahr feiert, und man musste auf der AUTILLUS-Mitgliederliste einen Namen suchen, der mit dem gleichen Buchstaben beginnt wie der Vor- oder der Familienname des Teilnehmers.

Der Wettbewerb fand reges Interesse. Wir durften nach dem Festival 15 Gewinner auslosen, denen ihr Wunschbuch in den nächsten Tagen zugesandt wird.

Am Stand besuchten uns auch mehrere AUTILLUS-Mitglieder: Katja Alves, Claudia De Weck, Diego Balli, Jacqueline Kauer, Marbeth Reif, Corinne Schroff und Max Huwyler. Der Austausch war wie immer äusserst anregend. Das Stand-Team fand aber auch Zeit, um im Turnus diverse Lesungen und Anlässe zu besuchen.










Samstag, 31. Oktober 2015

Zwischen zwei Lesetourwochen

Hinter mir liegt eine fantastisch schöne erste Lesewoche im Kanton Uri. Darüber schreiben konnte ich hier nichts, weil sich mein Uraltlaptop - wie vermutet - an den Social Media die Zähne ausgebissen hat.

Übers Wochenende bin ich zuhause. Im Moment stelle ich die Pakete für die Gewinnerinnen der Red Rage Verlosung zusammen. Für alle, die leer ausgegangen sind: Augen aufhalten! Saskia aus Saskia's Bücherwelt hat mich interviewt und verlost noch einmal ein Red Rage Paket ... irgendwann im November.

Während ich unterwegs war, gab's gute Nachrichten: Ich darf auch nächstes Jahr wieder an der "Buch am Bach" lesen!

Hier der Blick aus meinem Hotelzimmer in Altdorf:

Sonntag, 25. Oktober 2015

Ab auf Lesetour

In rund zwei Stunden steige ich in den Zug und mache mich auf zur ersten grossen Lesetour dieses Herbsts. Ich bin zwei Wochen im Kanton Uri unterwegs, danach habe ich eine Woche (fast) Pause und dann geht's für zwei Wochen in den Kanton Luzern.

Für alle, die sich schon immer gefragt haben, was die Frau Autorin denn so im Rucksack mit sich trägt:
- eine Auswahl meiner Bücher
- ein Notizbuch für Ideen
- ein Tagebuch für persönliche Notizen
- Autogrammkarten
- Die Griffelschachtel mit Füllern und verschiedenen Stiften
- Eine Mappe voller Anschauungsmaterial (Manuskriptseiten, Korrekturfahnen, Cover usw.)
- Taschentücher (weil sich der Schnupfen mit Vorliebe während einer Lesetour anschleicht, dann, wenn man ihn überhaupt nicht brauchen kann)
- meinen Uraltlaptop, von mir liebevoll Handtaschenmaschinchen genannt. Das Blöde daran ist: Ich komme wohl ins Internet damit und kann Mails abrufen, aber bei den Social Media hängt er sich auf. Weshalb ich mich vorsichtshalber für eine Woche abmelde.


Eigentlich habe ich mir vor mehr als einem Monat einen neuen Laptop gekauft. Ich habe ihn auch brav eingeschaltet und geguckt, ob das Internet funktioniert. Tja, und dann hätte ich mir Word installieren sollen. Hätte. Hab ich nicht (weil ichs nicht mit dem Installieren habe und weil ich gewusst habe, dass ich das aufgeschaltete - grauslige - Virenschutzprogramm eh nicht selber von der Maschine wegbekomme). Weshalb der neue Laptop zuhause bleibt und ich den alten mitnehme. Hoffentlich nur noch diese Woche! Ich habe da jemanden, der das mit dem Entfernen von Unerwünschtem und dem Installieren von Brauchbarem übernommen hat.

Ach ja, ein kleiner Koffer ist auch dabei. Mit dem üblichen Zeug, das man so mitnimmt, wenn man eine Woche im Hotel schlafen wird. Samt Büchern zum Lesen!

Freitag, 23. Oktober 2015

Tolles Red Rage Paket zu gewinnen

Auf der Facebook-Webseite meines Verlags könnt ihr ein tolles Red Rage Paket gewinnen:

- 1 signiertes Red Rage Buch
- 1 CD zum Buch
- 1 Originalmanuskriptseite (mit meinen handschriftlichen Anmerkungen)
- 1 Originalseite aus dem Red Rage Notizbuch
- 1 Lost Souls Ltd. Poster
- 1 Autogrammkarte


Mitmachen könnt ihr hier (Kein Facebook? Dann fragt doch einen Kollegen oder eine Kollegin mit einem FB-Account!) 



Montag, 19. Oktober 2015

Montag, 19. Oktober. Neuanfang.

Montag, 19. Oktober. Neuanfang.

"Frei bleiben" war der Slogan, den uns die SVP mit ihrem Wahnsinns-Wahlbudget auf ziemlich allem, was man mit Geld kaufen kann, um die Ohren gehauen hat. Die Partei samt Slogan ist die grosse Wahlgewinnerin in der Schweiz.

Dem "Frei bleiben" der SVP setze ich mein eigenes "Frei bleiben" entgegen. Obwohl es dieselben Wörter sind, haben sie miteinander nichts zu tun. Meine Freiheit ist nicht die Freiheit, die sich die SVP vorstellt. Meine Werte, Ideale, Träume und Visionen sind andere. Es sind Werte, Ideale, Träume und Visionen, die in der Schweiz nicht gerade hoch im Kurs stehen. Ich bin mit ihnen nicht allein, aber scheinbar in der Minderheit.

Das gilt auch für meine Arbeit. Das Jugendbuch geht durch harte Zeiten. Wer Jugendbücher schreibt und seine Verkaufszahlen kennt, weiss das. Wenn ich dann noch lesen darf, was der Verlag, bei dem ich meine Jugendbücher geschrieben habe, dazu meint, dann fühle ich mich im Entscheid bekräftigt, auch hier frei zu bleiben.

"Bei Thienemann-Esslinger ein paar Meter weiter sagt Sprecherin Svea Unbehaun, sei die strategische Entscheidung der letzten Monate und Jahre, verstärkt auf den Kinderbuch- anstatt auf den Jugendbuchmarkt zu setzen. "Das hatte auch personelle Konsequenzen. Die Lektoren, die vorher verstärkt Jugendbücher betreut haben, kümmern sich nun in erster Linie um Kinderbücher."

Montag, 19. Oktober. Neuanfang. Das ist doch ein schöner Tagebucheintrag für einen Montag. Auf dem Tagebuch steht übrigens der Titel meines ersten Self Publishing Buchs. Irgendwie ist er mehr oder weniger über Nacht zu meinem Motto geworden: Abhauen ist was für Feiglinge. Das gilt für das Land, in dem ich lebe (ich bleibe noch) und mein Schreiben (ich werde weiterhin Jugendbücher schreiben - aber nur für Verlage, die 100% dazu stehen, und sonst lieber im Eigenverlag).

Montag, 19. Oktober.


Freitag, 16. Oktober 2015

Überrumpelt - Ich als Kiosk

Mittag. Das Telefon klingelt. Herr Ehemann geht ran. Klingt verwirrt. Hält mir den Hörer hin und sagt: "Für dich."

Ich: "Hallo?"
X: "Hier ist X."
Ich: "X - wer?"
X: "X. Ich muss bis nächsten Dienstag Ihr Buch Blue Blue Eyes lesen. Es sind aber Ferien und die Schule ist geschlossen. Könnten Sie mir ein paar Fragen beantworten?"
Ich (total überrumpelt): "Dafür bin ich nicht zuständig." (Was für eine dämliche Antwort. Was ich damit meine: Ich habe das Buch geschrieben, lesen musst du es selber.)
Ich: "Tut mir leid. Dann musst du es kaufen. Oder in der Bibliothek holen."

Nein, das war kein geistreiches Gespräch. Was mir danach durch den Kopf gegangen ist: Keine Lust, das Buch zu lesen. Hat eine Frageliste der Lehrerin und hätte die gerne beantwortet. Warum nicht einen Klassenkameraden fragen? Vielleicht, weil X der arme Kerl ist, dem man die Aufgabe aufgedrückt hat, die Autorin anzurufen. Gleich darauf die innere Schelte: Vielleicht ist der auch einfach verzweifelt und ich war keine grosse Hilfe. Nicht einmal besonders freundlich war ich. Weil ich mir ein wenig vorkam wie der Typ aus Polo Hofers Klassiker "Bini gopfridschtutz en Kiosk .." (Für meine deutschen Leser und Leserinnen: Bin ich heiterzementnochmal ein Kiosk ...?)

Etwas später dann noch ein paar Gedanken: Wenn er als Einziger dieses Buch lesen muss und wirklich verzweifelt ist, warum ruft er nicht seinen Lehrer an und erklärt ihm die Lage? Wenn er einfach das Buch nicht lesen will, weil es ihm nicht gefällt, warum steht er dafür nicht gerade und bietet seinem Lehrer einen Tausch an, so nach dem Motto: "Dieses Buch will ich nicht lesen, darf ich dafür ein anderes lesen?"

Wenn das nächste Mal jemand mit dieser oder einer ähnlichen Bitte anruft, werde ich all die Fragen stellen, die ich nicht gestellt habe, weil ich zu überrumpelt war. Je nach Ehrlichkeit des Anrufers könnte das ein tolles Telefonat werden. Vielleicht eröffne ich auch ein eigenes Auskunftsbüro, wo man alles fragen kann.

EDIT: Es ist nicht so, dass ich keine Fragen beantworte. Im Gegenteil. Zu den meisten meiner Bücher gibt es eine Spezialwebseite auf der man Fragen stellen kann, wenn man ein Referat oder eine Klassenarbeit halten/schreiben muss. Am meisten genutzt wird die zum Buch "Blackout", wo es so viele Fragen gab, dass ich eine zweite Frageseite aufschalten musste. Was ich allerdings nicht mache: Hausaufgaben für andere erledigen (das habe ich nicht einmal für meine Kinder gemacht).