Freitag, 11. Januar 2013

Manipulieren und bescheissen

Am 3. März stimmen wir Schweizer nach jahrelangen Verzögerungs- und Verschleierungsaktionen verschiedenster politischer und wirtschaftlicher Gruppierungen endlich über die Abzocker-Initiative ab. Es geht - sehr vereinfacht gesagt - darum, jenem Teil der Banker, die sich als grössenwahnsinnige und rücksichtslose Gierschlunde vor allem selbst bedienen und andere dafür bezahlen lassen, einen Riegel zu schieben. Eingereicht wurde diese Initiative im Februar 2008.

Nun also, Jahre später, können und dürfen wir endlich abstimmen. Und während uns ehrenwerte Wirtschaftsvertreter und Politiker ohne im Gesicht rot zu werden irgendwas von Demokratie und Volkswille in die Ohren säuseln, manipulieren und bescheissen sie, wo es nur geht. So haben die Gegner der Intitiative zum Beispiel Studenten angeheuert und bezahlt, die dann massenweise Leserbriefe und Leserkomentare gegen die Initiative geschrieben haben. Die NZZ schreibt von 1000 bis 2000 gefälschten Leserkommentaren.

Sicherheitshalber haben sich die Gegener der Initiative auch Domains gekauft, die auf ein Befürworten der Initiative hindeuten und dann auf Webseiten von Gegnern umgeleitet wurden.

Für mich steht die Sache seit dem Februar 2008 fest. Ich werde JA stimmen. Selbst wenn der nun vorliegende Gegenvorschlag, für den im Moment gerade ganz viel Geld ins Bescheissen und Manipulieren gesteckt wird, tatsächlich besser ist oder wäre. Ist mir egal. Ich stimme für die Original Abzockerinitiative - weil ich nicht fünf Jahre hingehalten und dann erst noch beschissen werden will.

PS: Meiner Politkverdrossenheit tun solche Aktionen nicht unbedingt gut und mir sind schon längst die Argumente ausgegangen für Jugendliche, die mir sagen, dass sie sich nicht für Politik interessieren, weil schlussendlich einfach gemacht wird, was die mit der Macht und dem Stutz wollen.

Dienstag, 8. Januar 2013

Mord in Switzerland

Es ist eine Freude, Teil dieses absolut tollen Projekts zu sein!

Es wird gemordet – mit schweizerischer Präzision. Es wird gestorben – von Lausanne über Biel, Basel, Zürich, Kreuzlingen, Gais bis ins Rheintal. 18 bekannte Krimiautorinnen und -autoren aus verschiedenen Regionen der Schweiz schlagen zu: Zwischen Dinosaurierspuren entdeckt ein Mädchen einen toten Geschäftsmann, ein Wanderer verliert sich im Weiss des alpinen Schneesturms, und der «Säli»-Mörder versetzt die Bevölkerung in Angst und Schrecken.

Literarisch gemordet haben Karin Bachmann in Biel; Christina Casanova in Rodels GR; Anne Cuneo in Lausanne; Mitra Devi in Luzern; Alice Gabathuler im Rheintal; Peter Hänni in Lommiswil SO; Michael Herzig in Wollerau/Freienbach SZ; Petra Ivanov in Kreuzlingen; Sam Jaun im Jura; Helmut Maier in Schaffhausen; Felix Mettler in Gais AR; Milena Moser in Aarau; Jutta Motz in Zug; Philipp Probst in Basel; Susy Schmid in Fribourg; Andrea Weibel in Stans NW; Peter Zeindler an der Zürcher Goldküste und Emil Zopfi in Glarus.

«Mörderisch gut.»
St. Galler Tagblatt

Montag, 7. Januar 2013

Good News

Ich werde auch dieses Jahr wieder Radio machen! Heute Morgen haben wir das am Telefon so besprochen. Als Ausstrahlungstermin ist noch dieses Jahr vorgesehen.

Freerunning geht in die zweite Auflage. Und die Zahlen von dead.end.com und Matchbox Boy sehen sehr gut aus.

Was für ein Montagmorgen! Danke an alle, die diese wunderbaren Nachrichten möglich gemacht haben - danke an Euch da draussen! (ja, so viel Sentimentalität darf heute sein!)

Freitag, 4. Januar 2013

Für immer entschuldigt


Das hängt seit heute Mittag sehr gut sichtbar über meinem Arbeitsplatz . Wenn sich also jemand darüber auslassen möchte, wie der Raum, in dem ich meine Tage verbringe, mittlerweile aussieht ...


... bin ich entschuldigt (siehe oben). Für die Deko ... und was immer sonst noch (zum Beispiel das Nichtbeantworten von Fragen während ich mit dem Kopf am Bildschirm klebe oder mit glühenden Fingern die Tastatur meines Laptops bearbeite)
.
Herzliche Grüsse von
Mama Kitsch (so nennt man mich neuerdings hier bei mir zu Hause)

Mittwoch, 2. Januar 2013

2013

In der Schreibwelt, die mir über die Jahre zum lieb gewonnenen und unverzichtbaren Austauschbecken mit Autorenkolleginnen (und ein paar Kollegen) geworden ist, schauen wir jeweils am Ende des Jahres zurück. Es ist immer wieder spannend zu sehen, was man sich für ein das Jahr vorgenommen hat und was daraus geworden ist. Gleichzeitig schauen wir voraus und fragen uns, was wir erreichen wollen und wo wir am Ende des Jahres stehen möchten, nicht nur in Bezug auf das Schreiben, sondern auch in Bezug auf uns selber.

Hier mein Rückblick auf 2012

Für mich hat sich 2012 bestätigt, was sich 2010 und 2011 schon abgezeichnet hat: Flauten folgen immer Stresszeiten, alle schlechten Nachrichten kommen auf ein Mal und alle guten auch. Mein Highlight war der August. Da ist einfach gar alles an guten Nachrichten zusammengekommen.

Ich habe Anfang Jahr meine Wunschgeschichte an Thienemann verkauft. Sie ist geschrieben und kommt im Herbst 2013 raus. Es wird mein zehntes Buch und ich denke, es wird eines meiner allerliebsten Bücher werden, kein Bestseller, aber ein absolutes Herzblutprojekt. Ebenfalls unterschrieben habe ich für meine Quadrologie (was für ein grässliches Wort). Die ersten zwei Bände müssen bis Oktober 2013 geschrieben sein. Band 1 ist im Moment im Entstehen, ich schlafe mit meinen Figuren ein und wache mit ihnen auf. Einfach nur schön.

Ebenfalls 2012 geschrieben habe ich einen Beitrag für eine Krimianthologie mit lauter Schweizer Autoren und Autorinnen. Sie erscheint im Februar 2013. "Mord in Switzerland" wird sie heissen, Herausgeberinnen sind Petra Ivanov und Mitra Devi, zwei Schweizer Autorenkolleginnen, die sehr, sehr professionell und organisiert an das Projekt herangegangen sind.

Dann konnte ich 2012 die Früchte der Arbeit des Vorjahres ernten: Meine Radioserie "Villa Wahnsinn" wurde im September ausgestrahlt und der "Matchbox Boy" Ende September veröffentlicht. "dead.end.com" ging in die zweite Auflage und für den "Blackout" ist 2013 ein Relaunch mit neuem Cover geplant - weil er einfach immer noch läuft und läuft und läuft.

Bei den Lesungen sind es mehr geworden als ich eigentlich wollte: 148. Plus eine Handvoll Workshops.

Ein einziges Mal wurde ich bei all diesen Projekten über den Tisch gezogen, und das ausgerechnet von einer sehr renommierten Institution. Sehr, sehr holprig und vor allem frustrierend und gegen Ende auch sehr, sehr enttäuschend, verlief leider auch ein sehr wichtiges Projekt des Vereins der Schweizer Kinder- und Jugendbuchschaffenden, Autillus, wo ich im Vorstand sitze und in den letzten paar Wochen ein paar graue Haare dazugewonnen habe. Die Sache ist noch nicht ausgestanden, aber ich gebe (noch nicht) auf. Auf jeden Fall habe ich einmal mehr sehr viel gelernt. (Wie man ja meistens aus schief gelaufenen Projekten eine Menge lernt).

Schön waren die Schreibweltbegegnungen in Leipzig, München und Frankfurt. Und das Geburtstagsfeieren auf der Zentralschweizer Lesetour mit Gina Mayer, ganz ruhig und gemütlich an einem netten Plätzchen.

Ganz toll: Ich konnte auch 2012 (gut) vom Schreiben und dem Drumherum leben. Das ist für mich ein totaler Aufsteller und ich weiss jetzt schon, dass es auch 2013 reichen wird. Damit komme ich auf den Anfang des Eintrags zurück: Ich merke, dass immer wieder Türen aufgehen. Wenn sich eine schliesst, öffnet sich eine neue. Das hat mir im Laufe der letzten paar Jahre eine beruhigende Zuversicht gegeben.

Kurz: 2012 war gut. Vielleicht das beste aller Autorinnenjahre bis jetzt. Ich nehme es dankbar an und freue mich darüber. Die Zeiten können wieder ändern. Es kann wieder härter werden. Aber was ich dieses Jahr hatte, kann mir niemand nehmen.


Und hier mein Ausblick auf 2013

Ich will einen Bestseller schreiben grins grins grins (Anmerkung: Diesen Vorsatz nehme ich mir jedes Jahr ... so viel Optimismus muss einfach sein!)

Im Herbst 2013 erscheint mein zehntes Buch. Es ist ein absolutes und totales Herzblutprojekt. Dieses Buch habe ich für mich geschrieben, dieses Buch ist mein Ding, dieses Buch bedeutet mir sehr, sehr viel. Ich liebe es (es ist das Crazy Project).

Arbeitsmässig habe ich mir gerade dickste Eisenketten angelegt: Vier (dicke) Bücher in 18 Monaten. Danach werde ich tot sein. Oder zumindest erholungsbedürftig. Ich werde also 2013 voraussichtlich mehrmals die totale Panik schieben und mich darüber ausheulen, was für eine unfassbar dämliche Idiotin ich bin.

Ansonsten will ich Freigeist bleiben und als Autorin nur das tun, was ich wirklich will (ja, diese vier Bücher WOLLTE ich. UNBEDINGT ... ).