Montag, 20. Januar 2014

Ein paar (schonungslose) Fragen (an mich selber)

Einer meiner meistgelesenen Posts ist der mit der Auslegeordnung. In diesem Post habe ich damals versprochen, die Dinge weniger zuckerwattig zu schreiben. Und damit auch ehrlicher. Das gilt auch in Bezug auf mich. Nun habe ich gestern über das Leben als Jugendbuchautorin gepostet und darin geschildert, wie ich das sehe und erlebe.

Luise hat dann im Kommentar geschrieben, dass ich zum Teil die gleichen Gräben aufmache, die ich als negativ erlebe. Das hat mir zu denken gegeben. Zurückgeblieben sind ein paar Fragen an mich selber, die ich gerne aufwerfe, weil ihr sie euch vielleicht auch stellt oder vielleicht Antworten darauf habt.
  • Was können Autoren (generell, alle) für den Stellenwert der Kinder- und Jugendliteratur? 
  • Wer bestimmt diesen Stellenwert? Die Autoren? Wir Autoren? Die Gesellschaft? Die Medien? Ignoranten? Ganz normale Menschen? Absichtlich? Unabsichtlich?
  • Warum habe ich zwar extrem tolle und spannende Autorenkollegen im Erwachsenenbuchbereich und fühle mich - allgemein - unter Erwachsenenbuchautoren trotzdem nicht zu Hause? Bei welchen? Warum? Ist es nicht ungerecht, alle in einen Topf zu werfen?
  • Und wenn es so ist, warum ist es so? Schlechte Erfahrungen? Vorurteile? Minderwertigkeitskomplexe? Neid?
Einige Fragen sind eher rethorischer Art. Andere beschäftigen mich. Vor allem die letzten paar (man wäre ja gerne ein guter, vorurteilsfreier, selbstbewusster, neidfreier Mensch, nicht wahr?). Natürlich beruhen Gefühle und Meinungen auf Erfahrungen. Ich hatte ein paar nicht so prickelnd tolle. Aber wenn ich darüber nachdenke, waren von diesen nicht so tollen auch und gerade Autoren im Erwachsenenbuchbereich betroffen. Ich konnte mich zurückziehen in meine Welt der Kinder- und Jugendbuchautoren (in der ich solche Erfahrungen eben nicht gemacht habe). ABER. Ich kann und darf nicht erwarten, dass die Welt homogen ist. Weil ich zwar Träumerin bin, aber gleichzeitig auch bodenständig, weiss ich das. Und deshalb bin ich auf die ganzen negativen Möglichkeiten zurückgeworfen. Vorurteile? Minderwertigkeitskomplexe? Neid? Uch, das ist nicht gerade schön an einem Montag. Eigentlich auch sonst nicht. Aber ich entlasse mich mit diesen ziemlich schonungslosen Fragen mal in die neue Woche.

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