Montag, 4. Juni 2012

Für alle Kämpfer da draussen

Als wir unser Haus in den Bergen kauften, lag der alte Zwetschgenbaum entwurzelt am Boden. Tot. Keine Chance auf Wiederbelebung. Wir lieben Zwetschgen. Also kauften wir uns letztes Jahr einen robusten Nachfolger. Den Herrmann. Und genau diesen Herrmann pflanzten wir mitten in den von sehr viel Wildwuchs gerodeten Steilhang.

Hermann schlug sich tapfer. Er überlebte die ersten paar Wochen. Trug im Herbst sogar eine Zwetschge (in Zahlen: 1). Aber dann schlug der Winter zu. Hart und unerbittlich. Herrmann versank in den Schneemassen. Bis fast zur höchsten Spitze. Im Frühling wurden die Schäden sichtbar. Der Schnee hatte Herrmann zwei Hauptzweige abgebrochen. Seine Chancen, an einem Schönheitswettbewerb teilzunehmen sind damit auf Null Komma Null (in Zahlen: 0.0) gesunken. Nicht zuletzt, weil das Wild ihn in seinem Hunger angeknabbert hat. Weshalb seine Blätter nur an vereinzelten Stellen wachsen - und er eher wie ein gerupftes Huhn als ein Baum aussieht.

Doch damit nicht genug. In unseren Bergen ist Maikäferjahr. Und zwar massiv. Mindestens zwanzig bis dreissig (in Zahlen 20 - 30) haben bei ihm angedockt und es sich gemütlich eingerichtet. Schütteln hilft nur bedingt. 30 Sekunden später kleben die Viecher wieder an ihm dran. Und ratet mal, wovon sie sich ernähren. Richtig. Von seinen wenigen Blättern.

ABER! Herrmann ist ein Kämpfer. Er steht immer noch. Haltet ihm die Daumen. Ach ja: Drei Zwetschgenknollen haben wir gezählt dieses Jahr (in Zahlen:3). Wir lieben Herrmann!!!


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