Dienstag, 28. Oktober 2008

NaNoWriMo

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Er ist wieder da! Der NaNoWriMo!! Der NaNo ... WAS?

National Novel Writing Month.

Was vor ein paar Jahren als kleine Bewegung in Amerika angefangen hat, ist heute weltumspannend: Überall auf dem Globus setzen sich im November Schreibwütige vor ihre Tastatur und hauen in einem Monat einen Roman von mindestens 50'000 Wörtern in die Tasten. Verfallen in einen Schreibrausch. Vernachlässigen Familie, Freunde, Feinde, die Schule, den Arbeitsplatz, den Rest des Lebens. Einfach nur, um dabei zu sein bei diesem völkerverbindenden Schreiben. Wenn man sich nicht gerade die Finger blutig schreibt, kann man sich auf der NaNoWriMo Webseite in den Foren mit Gleichgesinnten austauschen.

Ich habe im Jahr 2005 mitgemacht und habe fast jede einzelne Sekunde genossen (meine hungernde, in zerknitterten und ungebügelten Kleidern herumwandelnde, grausam vernachlässigte Familie nicht). Entstanden ist der Vorläufer zu "Schlechte Karten".

Natürlich kann man in einem Monat keinen wirklich guten Roman schreiben. Das ist auch nicht der Sinn und Zweck von NaNoWriMo. Die Idee ist, dass man frisch drauflosschreibt, in einen Schreibfluss kommt, den inneren Kritiker ausschaltet und schreibt, schreibt, schreibt. Überarbeiten kann man später. Es geht um Schreibfreude; darum, etwas zu erreichen, auf das man stolz ist. Ich habe 2005 Sarah und Jay geschaffen, ihnen eine Geschichte gegeben. Es ist eine ziemlich andere Geschichte gewesen als die, die jetzt im Buch steht. Aber es war auch eine gute. Mit herrlichen Figuren. Der Fritz war noch nicht drin, dafür eine alte Dame, die ich sehr mochte. Die Lieblingsstellen habe ich wortwörtlich aus diesem NaNoWriMo Roman übernommen. Zum Beispiel jene bei Anna, wo Jay das Geschirr an die Wand wirft:

Anna kam aus dem Schlafzimmer. "Was ist los?"
Jay warf das Geschirrtuch auf den Tisch. "Ich kündige."
"Nein, tust du nicht."
"Doch!"Er griff nach der zweiten Tasse und schleuderte sie gegen die Wand.
"Geht's dir jetzt besser?", fragte Anna.
"Nein!"
Sie drückte ihm eine Tasse in die Hand. Er schmetterte sie mit aller Kraft auf den Boden.
"Noch eine?" Anna hielt ihm eine weitere Tasse hin.
"Nein."

Aber wir waren ja nicht bei den "Schlechten Karten", sondern bei NaNoWriMo.

Ich rufe allen Schreibfreaks zu: Mitmachen! Mitmachen! Mitmachen!

Hier ist die Webseite: NaNoWriMo. Und keine Bange: Es gibt auch deutsche Übersetzungen und ein deutschsprachiges Unterforum, für all jene, die kein Englisch sprechen.

Wenn ihr mitmacht, gebt doch hier im Blog eine Rückmeldung. Vielleicht hat sogar jemand Lust, sozusagen live zu berichten, was er / sie bei NaNoWriMo so erlebt. Ich würde daraus gerne Gastbeiträge machen (oder - falls diese/r jemand einen eigenen Blog hat - auf den Blog verlinken).

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