Montag, 16. Juni 2008

Es ist da! Und schon wieder weg :-)

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In den Wochen vor dem Erscheinen eines neuen Buches steigt die Spannung. Ich kann es kaum erwarten, das erste Exemplar in meinen Händen zu halten. Und so wird der Postbote plötzlich zu einer sehr wichtigen Person in meinem Leben. Zwei Chancen habe ich jeden Tag: Eine kleine am Morgen (da dreht der Postbote seine normale Runde) und eine am Nachmittag (da kommt die Paketpost).

Letzten Freitag erlöste mich der Postbote von meinem Warten, für einmal weder am Morgen noch am Nachmittag, sondern zur Mittagszeit - in dem Paket, das er ablieferte, befand sich eine Ausgabe von "Das Projekt".

Erster Gedanke: WOW! Schön, ist es geworden. Es sieht real noch viel besser aus als auf den Photos.

Zweiter Gedanke: Huch, ist das dick! Natürlich nichts im Vergleich zu den Fantasyschinken, die Sohnemann liest (zwischen 800 und 1000 Seiten sind da normal), aber doch wesentlich dicker als die Labyrinthe-Krimis.

Dann streiche ich über den Umschlag, öffne das Buch, finde das Zitat, das mir so wichtig ist, die Widmung, die mir sehr viel bedeutet. Ich komme zu den ersten Seiten, und obwohl ich sie von den Druckfahnen her kenne, bin ich erneut begeistert über die Gestaltung. Was ich mit viel Herzblut geschrieben habe, hat der Verlag mit viel Liebe und Sorgfalt umgesetzt. Alles passt. Ich streiche auch über die Seiten, das Herz drückt heftig gegen den Brustkorb und tut vor Freude weh.

Die Familie, die um diese Zeit zuhause ist, will auch gucken. Bei allen die gleiche Reaktion. Oh, ist das schön geworden! Mann, ist das dick! Ich lache. Und rufe meine Mutter an.

"Ich komme zum Kaffee vorbei."

Nein, ich sage ihr nicht, was ich gleich mitbringen werde. Ich packe das Buch ein, und meine Tochter, die frei hat, fährt mit. Ausgelassen und fröhlich dudeln wir über die Landstrasse und geniessen den Augenblick.

Zuhause schenke ich das Buch meinen Eltern. Es ist "ihr" Buch. Ein Dankeschön für alles. Meine Mutter streicht über den Umschlag, mein Vater sagt wie immer nicht viel. Es ist nicht nötig. Ich sehe an seinem Gesicht, dass er sich freut.

Wir trinken Kaffee und essen Guetsli (Kekse). Es ist einer dieser Momente im Leben, der unbezahlbar ist.

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