Donnerstag, 15. Mai 2008

Organisation ist das halbe Leben ... aus dem chaotischen Leben einer Autorin

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Bis Anfang diese Woche hätte ich auf die Frage: Wer ist die grösste Chaotin nördlich der Alpen die Hand in die Luft gestreckt und gerufen: "ICH!"

Nun, seither bin ich gleich zweifach überholt worden - es winkt mir im Moment nur noch die Bronzemedaille.

Für die Lesung in Grabs bekam ich nie einen Einsatzplan. Alles, was ich hatte, war eine Mail, dass die abgemachten 8.50 Uhr unter Umständen nicht mehr gelten, weil 8.00 Uhr eigentlich besser sei. Mir auch recht. Ich mailte zurück, dass das möglich sei; man könne mir einfach die neuen Zeiten bestätigen. Ist nie passiert. Und so bin ich um 8.00 Uhr auf gut Glück angetrabt (was passte) und habe dann die Lesungen so richtig genossen. Wunderbare Kinder, spannende Fragen. Sprich, ich verbrachte einen herrlichen Morgen bei den Kindern im Schulhaus Unterdorf.

Heute war Jurysitzung für einen Schreibwettbewerb. Angesagt auf 19.00 Uhr. Da ich nicht so früh dort sein konnte, mailte ich zwei Mal, dass ich später kommen würde. Beim ersten Mal kam die Antwort promt: "Komm auf jeden Fall, auch wenn du später kommst, es ist wichtig." Beim zweiten Mal (der freundlichen Erinnerung an die Sitzung) blieb die Antwort auf meine Mail aus.
Ich warf also meine Schüler pünktlich zur Tür raus, sauste 20 Kilometer über die Autobahn ... und fand einen leeren Sitzungsraum. Wie es sich für eine Krimischriftstellerin gehört, suchte ich nach Spuren und Zeugen. Zufällig traf ich nach rund 15-minütiger Suche auf eine Sekretariatsangestellte, die den Juryvorsitzenden zu Hause anrief. Er nahm das Telefon ab und liess ihr ausrichten, ich solle die Unterlagen doch bei ihm zuhause abholen. Vielleicht versteht Ihr, dass ich es vorzog, nach Hause zu fahren (meinem Zuhause, nicht seinem).

Ich weiss nicht, ob ich mich darüber freuen soll, nicht mehr Chaotenkönigin zu sein. Am besten schlafe ich darüber und denke dann nach, wie ich meinen Titel zurückerobern kann.

Oder hat jemand Vorschläge?

Donnerstag, 8. Mai 2008

Die Dichterin Alice Gabathuler und ihr Buch Blackout

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Ein Gedicht von Noah

Bei uns sitzt Alice Gabathuler,
selbst Brad Pitt ist nicht cooler.
Alt ist sie mindestens 47 Jahr,
für sie bestand bis heute keine Todesgefahr.

Sie ist studierte Lehrerin,
wie Denise, ihre englische Partnerin.
Beim Radio war sie Moderatorin,
heute ist sie auch Autorin.

Sie liebt Lesen, Wandern, Rockmusik,
sie hat halt den Akustik-Tick.

Sie ist eine begeisterunsfähige Optimistin
und eine schusselige Dichter Kaiserin.

Im Buch Blackout steht:
Nick hat's schwer,
Schulverweise, Drogen und noch mehr.
Die letzte Chancen-Variante,
ein Aufenthalt bei seiner Tante.

Nach einem gemeinsamen Discobesuch
mit typischem Cocktailgeruch,
verschwindet Carla, die Cousine, ohne Spur,
und das sorgt für reichlich Aufruhr.

Den Nick verdächtigt man,
weil nur er es sein kann.
Alle geben ihm die Schuld.
Und schimpfen voller Ungeduld.

Nick hatte zwar einen Blackout,
und weil ihm niemand mehr glaubt,
beginnt der selbst nach Carla zu suchen,
man hört ihn mehr als einmal fluchen.

Er sucht und sucht, doch führt die Spur
leider zur eignen Familie nur,
von dort zur Firma des Herrn Papa,
soviel ich weiss, war die nicht in Schaa.

Dort hatte Carla die Lehre bestritten,
doch häufig mit Nicks Vater gestritten.
Vielleicht hat er sie deswegen entführt
und im Keller der Bude verschnürt.

Zum Schluss hat der Nick die Carla befreit,
und war dann der Held. Doch lest es selber. All right.

Dienstag, 6. Mai 2008

Schaan zum II.

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Dennis rappt um Meilen besser als ich singen kann.

Oliver hat einen Vortrag über mich gemacht - die PP-Präsentation schaue ich mir am Abend dann in Ruhe an.

Noah hat gedichtet für mich - sein Gedicht erscheint morgen in diesem Blog (es verdient einen Einzel-Ehrenplatz).

Erkenntnis des Tages. Fast alle schreiben, wenn auch nicht alle gerne Aufsätze.

Geschrieben wird: Tagebuch, Geschichten auf Papier, auf dem PC, Blogeinträge bei Netlog und anderswo, MSN, SMS, Diktate, Aufsätze, Facharbeiten ...

Wenn mir irgendwann wieder einmal jemand sagen will, um die Jugend von heute stehe es schlecht, habe ich Top-Argumente dagegen.

Ausserdem spielen die Schaaner Realschüler Fussball und Tennis, machen Kunstturnen, fahren Ski, machen Musik, dichten ...

Und ein paar von ihnen haben mir beim Lesen geholfen.

Fazit nach vier Lesungen am Stück: Es war wieder einmal eine wirklich gute Erfahrung mit guten Begegnungen - und meine Stimme funktioniert noch. Ob ich wohl doch Rocksängerin werden sollte ....

Hallo Schaan :-)

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Ich sehe gerade, dass Ihr fleissig auf den Blog klickt. Bin in einer halben Stunde bei euch und freue mich ...

Bis dann

Donnerstag, 1. Mai 2008

1. Mai - vorgestern, gestern, heute, morgen ...

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Vorgestern

Schullesung in Sevelen. Wie immer hat es viel Spass gemacht. Danke.

Gestern

Gelesen beim inoffiziellen Kulturminister der Schweiz, Dominik Riedo:

"... dass der Kanton die Grundlagen schafft, dass die Kultur an und für sich im Bewusstsein als wertvoll wahrgenommen werden kann – was nicht geht, wenn man Künstler, die mit Schulklassen einen Nachmittag arbeiten, mit einer Flasche Wein abgespiessen werden (wie es heute nach eigenem Bekunden! oft der Fall ist). "

Im Nachhinein jammern ist immer einfach. Wie wäre es denn, wenn der Künstler VOR seinem Besuch in besagter Schule ein Honorar abgemacht hätte? Oder kennt Ihr jemanden, der eine Arbeitsstelle anfängt und Ende Monat gebannt schaut, was ihm der Arbeitgeber wohl überweist?
Nehmen wir also an, besagter Künstler habe vorher nachgefragt und ihm sei beschieden worden "sorry, mehr als eine Flasche Wein liegt nicht drin", dann hätte er zwei Möglichkeiten gehabt:

1. "Nein danke. Ich verdiene mein Einkommen mit der Kunst. Eine Flasche Wein reicht da nicht."
2."Ja gerne. Ich mag Wein, und mir ist es recht, wenn man denkt, Künstler leben von Luft und Liebe."

Beides ist möglich. Ein Künstler muss selber wissen, wie viel er sich und anderen wert ist. Was nicht geht: Vorher nicht nachfragen und sich nachher ärgern. In diesem Sinne, Herr Riedo, arbeiten Sie bitte am Selbstbewusstsein von Künstlern und nicht an der Kritik an Veranstaltern.

Heute

Ein riesiges Paket im Briefkasten. Mit Pralinen und einem netten handgeschriebenen Brief. Ich danke an dieser Stelle schon mal elektronisch, ein persönliches Danke folgt mit der Post.

Ebenfalls heute

Die Terminliste im Blog bereinigt. Da sind spannende Sachen dabei. So bin ich zum Beispiel zum ersten Mal Jurymitglied - und das erst noch bei einer Sache, die mir sehr am Herzen liegt: Bei einem Schreibwettbewerb für Kinder und Jugendliche.

Morgen ... (na ja, so kommt es mir wenigstens vor)

Endspurt. Eine Deadline winkt (1. Juni).