Mittwoch, 27. Februar 2008

Montag, 25. Februar 2008

Lesung Petra Ivanov

.
Alles war schwarz: Der Bühnenboden, die Bühnenvorhänge, das Tuch auf dem runden Tisch und der Pullover der Lesenden. Auf dem Tisch standen ein Krug mit Wasser und ein Glas, daneben ragte der Mikrophonständer in die Höhe. Die helle Beleuchtung fing die Autorin ein. Wir konnten ihr in die Augen sehen - sie uns nicht.

Ruhig erzählte sie von ihrem Werdegang, ihrer Arbeit, die sie häufig in elende Grauzonen des Lebens geführt hat. Grauzonen, die den Redaktionen der Zeitungen nicht immer einen Artikel wert waren, weil das Thema "nicht gerade aktuell ist". Weil die Themen aber trotzdem unter den Nägeln brannten - zum Beispiel das Thema Frauenhandel - hat Petra Ivanov beschlossen, ihre Themen in Bücher zu packen, die gelesen werden. Sie hat sich für den Krimi entschieden.
"Ich musste erst einmal lernen, was es dazu braucht", erklärte sie. Die Antwort war dann ganz klar: "Eine Leiche." Wo eine Leiche ist, braucht es Ermittler usw.

Petra Ivanov recherchiert ausgiebig. Sie weiss, wovon sie schreibt - und nicht nur das: Sie schreibt gut. Verdammt gut. Nicht gehetzt oder gar actionthrillermässig, sondern eher geruhsam, aber auf eine Weise geruhsam, dass man ihr gerne durch den Text folgt. Ich hätte ihr noch viel länger zuhören mögen. Auf jeden Fall freue ich mich darauf, ihr erstes Buch zu lesen. Und ich weiss jetzt schon, dass ich dann nicht lange warten muss: Es gibt von ihr mittlerweile drei Bücher. Ich bin also ausreichend mit Lesestoff erster Güte versorgt.

Für die spannende Fragerunde am Ende ging übrigens das Licht an - damit Frau Ivonov auch uns sehen konnte.

PS: Petra Ivanov gibt auch Krimi-Schreibkurse.

Dienstag, 19. Februar 2008

Simon Chens Sandkasten-Büro

.
Der erste Lacher des Tages gehörte einer guter Mail- und Schreibfreundin, die sich schon fast verzweifelt fragte, warum sie über abenteuerliche Situationen schreibt (mehr darf ich nicht verraten, aber ich kann ohne zu übertreiben sagen, dass sie sich in eine SEHR abenteuerliche Situation geschrieben hat) statt über das hundsnormale Stadtleben leicht übergewichtiger Frauen mittleren Alters. Ich weiss warum: Weil sie das genial gut kann - ich meine, das mit den Abenteuern. Und seien wir ehrlich, wer will schon von übergewichtigen Stadtfrauen lesen, die durchs Gemüse hetzten und doch nirgends hinkommen?

Der zweite Lacher gehörte Simon Chens Sandkasten-Büro, das er heute im Literaturblog beschrieben hat. Wieso sehen seine vier Schriftstellerbürordner genau so aus wie meine? Ich muss nachher gleich mal gucken, ob meine noch da sind.

Sonntag, 17. Februar 2008

Züri West

.
Ich könnte jetzt sämtliche Superlativen hervorkramen, die mir einfallen. Will ich aber nicht, denn sie würden dem Konzert nicht gerecht. Ich versuche es anders:

Bei Züri West Konzerten wächst das Herz auf eine Grösse, die den Brustkorb beinahe sprengt - und dann tut das auf wunderbare Weise weh.

Ich möchte eines Tages so schreiben können wie Züri West Musik macht.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Es rockt!

N
Die guten Nachrichten nach meiner ersten E-Gitarre-Lektion: Das wird schon.

Die sehr guten Nachrichten nach meiner ersten E-Gitarre-Lektion: Wenn ich den Verstärker richtig einstelle und den "Power-Griff" übe, den ich gelernt habe, klingt es schon richtig cool. Finde ich. Die Katze hat sich fluchtartig aus dem Staub gemacht (war wohl ein bisschen zu laut).

Die guten Nachrichten in Sachen Namen für meinen Protagonisten: Nachdem ich zwei Namensbücher von vorne bis hinten durchgelesen habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass mein Hauptcharakter genau richtig heisst.

Die sehr guten Nachrichten in Sachen Namen für meine Protagonisten: Beim Durchlesen der Namensbücher bin ich auf DEN Mädchennamen für mein nächstes Projekt gestossen.

Das Leben rockt gerade so richtig.

Montag, 11. Februar 2008

Darf ich vorstellen?


Mein E-Gitarre. Das heisst: Eigentlich die E-Gitarre meines Patenkindes, aber für die nächsten paar Wochen und Monate meine E-Gitarre. Weil ich mir nämlich einen sehr langgehegten Wunsch erfülle und ab diesem Mittwoch Unterricht nehme - bei einem, der die E-Gitarre spielen kann, dass es mir die Härchen auf den Armen aufstellt und warm wird im Magen, wenn ich ihm zuhöre.

Vor Jahren habe ich die klassische Gitarre gespielt und ich kann ohne rot zu werden behaupten, dass ich das wirklich gut konnte. Und seit Jahren habe ich mir vorgenommen, dass ich das mit der E-Gitarre auch einmal hinbekommen will. Selbstversuche sind gescheitert, weil man die E-Gitarre nun einmal einfach nicht spielt wie die klassische Gitarre.

Irgendwie kommt alles genau richtig zusammen. Der Protagonist meines neuen Buches spielt auch E-Gitarre, und er spielt in einer Band. Da kann ich die Recherche zum Buch sozusagen an mir selbst machen :-). Was ich leider immer noch nicht kann: singen. Ich tue es zwar leidenschaftlich gerne, aber auch mit gutem Willen kann man meine Töne höchstens als Katzengesang bezeichnen.

Ich werde berichten, wie es mir so geht in meinen Lektionen - und wenn es laut scheppert und dröhnt, dann bin ich das - mit voll aufgedrehtem Verstärker :-)

Sonntag, 10. Februar 2008

Namen

.
Es klemmt. Und zwar bei meinem neuen Projekt. Irgendwie komme ich meiner Hauptfigur nicht so nah wie ich möchte. Ich bin zum Schluss gekommen, dass es am Namen liegt. Ich mag ihn nicht. Punkt.

Ich könnte nun ganz rational erklären, warum die (fiktiven) Eltern meiner (fiktiven) Hauptperson ihn genau so und nicht anders getauft haben; ja, warum es sogar total stimmig ist, dass sie ihn so genannt haben ... nur, ich mag diesen bescheuerten Namen nicht.

Vielleicht - oder sogar ziemlich sicher - ist meine oben gezogene Schlussfolgergung falsch. Wir alle haben Freunde / Freundinnen mit Namen, die uns nicht unbedingt gefallen, und trotzdem mögen wir sie. Warum? Weil wir sie in- und auswendig kennen und wissen, dass der Name überhaupt keine Rolle spielt.

Wenn diese zweite Schlussfolgerung richtig ist (und ich fürchte, das ist sie), habe ich ein grösseres Problem als ein Namensproblem: Ich kenne meine Figur zu wenig. Das ist schlecht. Ganz schlecht. Wie soll man für jemanden eine Geschichte schreiben, den man nicht kennt? Auch wenn dieser Jemand fiktiv ist.

Den Nick, die Carla, die Kristen, den Jay, die Sarah, den Luca, den Caduff, den Tanner, den Fritz und und und ... alle diese Figuren aus meinen Büchern kenne ich in- und auswendig (Fritz ist ja auch nicht unbedingt ein Knaller als Name - aber die Person dahinter ist eine meiner ganz liebgewonnenen aus meinem Buchpersonal).

Trotzdem: Hätte vielleicht jemand einen Namensvorschlag für einen blonden, langhaarigen Typen, der E-Gitarre spielt und auf Rockmusik steht? (Nein, über Haarfarbe und Haarlänge lasse ich nicht mit mir diskutieren.)

Montag, 4. Februar 2008

Dussel-Döddel

L
Fünf Tage lang habe ich ein Stück Papier gesucht. F-ü-n-f Tage lang. Man stelle sich so was vor. Ich habe sämtliche Arbeitsberge auf meinem Schreibtisch umgeschichtet, auf den Kopf gestellt, auf den Boden geschüttet, habe darin herumgewühlt wie ein Maulwurf. Als ich das gesuchte Papier nicht fand, kroch ich in die Schachtel mit dem Altpapier und nahm jeden einzelnen Fetzen auseinander. NICHTS! Das A-4-Blatt war verschwunden, als hätte sich das berüchtigte Bermuda Dreieck bei mir eingenistet und es für immer ein- oder aufgesogen.

Ich hätte mich in den Hintern beissen können. Ich hätte meinen Arbeitsberg in den Hintern beissen können (so er denn einen hätte). Ich war wütend. Mit mir. Mit dem Papier. Mit der Welt. Irgendwann schlug die Wut in Verzweiflung um. Heute Nachmittag, da habe ich aufgegeben. Hing in meinem Stuhl und starrte Löcher in den Schreibtisch. Die Wettbewerbsgewinnerin vom letzten Montag bei Radio Ri würde ihren Preis nie bekommen. Weil ich Dussel-Döddel ihre Adresse verlegt hatte. Fragt nicht, wie sich so was anfühlt!

Und dann sah ich es, das Papier. In einem Buch versteckt (nicht einmal einem von meinen). Ich habe nicht gefragt, wie es da hingekommen ist, sondern habe das Buch für Vanessa aus Jenins signiert, in einen Umschlag gesteckt und sofort die Adresse draufgeschrieben.

Jetzt gehe ich zur Post und schicke das Päckchen los.

Freitag, 1. Februar 2008

The Beauty of Gemina

A
Allein der Titel dieses Blogeintrags ist Poesie. Poesie, die nicht auf meinem Mist gewachsen ist. Es ist ein Bandname. Spät, viel zu spät, sind The Beauty of Gemina in mein Radarfeld geraten.

Witzig daran: Mit dem Bruder des Sängers bin ich zur Schule gegangen. Der Gitarrist Dennis Mungo, der sie live an Konzerten begleitet, spielt bei Bad to the Bone, meiner absolut liebsten Coverband - und ist ab genau 13. Februar mein Gitarrenlehrer. Und: Die Band hat im live im Gonzenbergwerk gespielt, in jenem Höhlensystem, das auch im Blackout vorkommt. Es ist mir also wirklich ein totales Rätsel, wie ich es geschafft habe, diese Gruppe zu übersehen resp. zu überhören.

Ihre Webseite ist eine der schönsten, die ich je gesehen habe. Hier.

Und hier der Song Suicide Landsape und das dazugehörige Video: